"Kann man Authenzität lernen...? " - Interview im Profil

In der Profil Reihe „Therapiestunde“ befragt das Magazin Menschen nach den Lehren, die sie der Politik mitgeben können. Für Teil 4 wurde nun Roland Koch befragt. Als Schauspieler und langjähriger Professor am Max Reinhardt Seminar sprach Roland Koch über glaubwürdige Emotionen, die Befreiung von Sprachhülsen und die Kunst, bei sich selbst zu sein.Leider ist dieser Artikel nicht frei zugänglich und nur hinter einer "Bezahlschranke" zu lesen.

Hier trotzdem der Link dazu!

Einen kleinen Einblick kann ich totzdem geben:

profil: Sie haben eingangs erwähnt, dass man seine Angst zumindest stellenweise zeigen darf, um glaubwürdig zu wirken. Selten, aber doch gibt es seitens der Macht Entschuldigungen für Fehlentscheidungen und Übergriffe – Biden, Obama, Angela Merkel, um nur einige aufzuzählen. Ist das der richtige Weg zu mehr Stimmen?
Koch: Das kann man ein, zwei Mal so machen, aber auf die Dauer ist das nicht die richtige Methode. Man sollte insofern sicher wirken, als dass man bei seinen Entscheidungen, egal ob sie richtig oder falsch waren, bleibt und eventuell die Konsequenzen zieht.
profil: Wenn Sie mit einer neuen Rolle am Burgtheater oder im Film konfrontiert sind, wie nähern Sie sich da an?
Koch: Kriminologisch. Nehmen wir als Beispiel Richard III. Dass der böse ist, steht ohnehin schon bei Shakespeare, das brauche ich nicht zu spielen. Jetzt gilt es herauszufinden, warum der in seiner Perfidie so unfassbar freundlich sein kann. Meinen Studenten sage ich: Kümmert euch bei der Gestaltung der Rolle um das Gegenteil eures Vorurteils, das ihr euch über die Figur gebildet habt. Und findet heraus, warum der Krokodile liebt und unbedingt eines haben will. Genau dann beginnt es interessant zu werden. Möglicherweise kann man mit diesem Zugang auch die Psyche der Politik besser dechiffrieren.

Textauszug und Foto: © Profil / Angelika Hager / Katharina Schiffl / Thermalbad Vöslau

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